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Winter

2020-07-01

Es ist kalt. Nicht europäisch kalt. Anders kalt. Die Temperaturen von um die 15 Grad sehen auf der Wetter App eigentlich ganz freundlich aus.

Auch die Nächte scheinen eher mild. Nachts 7-10 Grad sind für Europäer nun wirklich nicht schlimm und Nachtfrost ist kein Thema. Wenn die Temperaturen morgens tatsächlich mal um den Nullpunkt herum lungern, werden Fotos von zugefrorenen Autoscheiben gemacht und verschickt.

Photo credit Lorena – Thanks for the picture!

In Europa würden wir uns über einen freundlichen Frühlingstag freuen. Hier frieren wir. Sweatshirt, Fleece, Socken und dann noch die Heizung an. Ich bin zum Weichei mutiert.

Unser schönes kleines Haus ist nicht für den Winter gebaut. Die dünnen Wände (die Steine sind nur Verklinkerung) bestehen hauptsächlich aus Rigips und Luft. Das isoliert nur so mittelgut, reduziert Schall und Klima nur minimal und macht das Aufhängen von Bildern zu einer Herausforderung. Die Fenster haben zwar Fliegengitter und Sicherheitsgitter, sind aber nur einfach verglast. Außerdem zieht es durch jede Ritze. Denn Winter bedeutet auch Wind.

Wie heißt es in Norddeutschland so schön: Es stürmt dass die Kühe vom Deich geweht werden. Auf australisch übersetzt meldet die Wetterapp Warnungen für Schafzüchter. Dann wissen die Lämmer dass sie besser in Deckung gehen.

Außerdem bringt der Winter Regen. Nach dem extrem trockenen Buschfeuer Sommer beschwert sich niemand, auch wenn es in diesem Jahr mehr und heftiger regnet als üblich. Denn das bedeutet dass die Wiesen und Felder und Wälder grün werden. Der Winter ist hier die grüne Jahreszeit.

Die Definition von Zentralheizung ist auch anders hier. Das Heizsystem bläst warme Luft aus den Deckenschächten, die im Sommer für die Klimaanlage benutzt werden. Das wärmt den Raum relativ schnell auf, aber die Wärme hält sich nicht ohne Isolation. Unsere schönste Überraschung war die Entdeckung der Fußbodenheizung im Badezimmer. Auch hier gilt „Andere Länder andere Sitten“: Aus meinem Elternhaus weiß ich dass die Fußbodenheizung etwa drei Tage braucht um den Boden so zu wärmen, dass aus der Raum kuschelig ist. Hier ist der Boden – und das Badezimmer – nach ca einer Stunde angenehm warm. Für Weicheier gibt es sicherheitshalber noch eine Wärmelampe vor der Dusche. Wir scheuen uns nicht sie zu benutzen – und sind sehr gespannt auf unsere erste Stromrechnung…

Die wird hoffentlich etwas gemildert durch die Solarpanel auf dem Dach. Es sind nur acht und sie produzieren 1,5 Kilowatt. Trotzdem denken wir bis 2028 nicht an ein Upgrade. Mit dem Haus haben wir nämlich auch den alten Einspeisungsvertrag übernommen. Wir bekommen 68 Cent pro Kilowattstunde die ins Netz eingespeist wird. Für Neuverträge werden aktuell nur 11 Cent geboten. Und selbst wenn wir den meisten produzierten Strom selber verbrauchen, ist das noch ein guter Deal.

Wir haben weiter ins Hausklima Management investiert und die Scheiben mit einer Sicht- und Sonnenschutz Folie abgetönt. Das spart Gardinen und ermöglicht uns den Blick nach draußen ohne von der Straße gesehen zu werden.

Und im Sommer bleibt das Haus auch bei voller Sonneneinstrahlung hoffentlich kühl und wir brauchen weniger Air Condition.

Von Anke Veil

Der IvAnke Advertiser begleitet unseren Neuanfang in Australien.

4 Antworten auf „Winter“

Tcha, das mit dem australischen Winterwetter ist wohl noch gewöhnungsbedürftig.Nur Skipper ist richtig angezogen.Er sieht von hinten ein bisschen wie Pinguin, Geier oder Pastor aus. exuse me.🙃

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